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Reibschweißmaschine RS02 | Bedienungsanleitung RS02

Anleitung zum Verschweißen von Rund- und Keilriemen

Vorbemerkung

Die hier zum Einsatz kommenden Kunststoffe sind Thermoplaste, welche die Möglichkeit bieten, durch Anschmelzen und anschließendem Aufeinanderpressen der Flächen eine gute Verbindung zueinander einzugehen. Die Verbindungsstelle dieser Riemen ist in ihrer Festigkeit dem Grundmaterial gleich. Zum sicheren Endverbinden der Riemen sollten die folgenden Anweisungen sehr genau beachtet werden:

Ermittlung der Arbeitslänge des Riemen

Mit Hilfe einer Schnur die Riemenlänge ermitteln. Bei vorhandener Spannvorrichtung Achsabstände auf kürzesten Abstand bringen. Um eine hohe Leistungsübertragung und gute Laufzeit des Kunststoffriemens zu erhalten, sollten diese, je nach Härte und Riemenlänge, eine Vorspannung von mindesten 2% bis maximal 8% haben. Dieses läßt sich durch ein einfaches Verfahren kontrollieren. Man bringt auf dem enspannten Riemen zwei Makierungen in einem Abstand von 100mm an. Die Differenz (in mm) nach Auflegen des Riemens auf dem vorgenannten aungezeichneten Abstand entspricht in ihrer Längenveränderung der Vorspannung in Prozent.


Abschneiden der Riemen

Der Schnitt sollte so angebracht werden, dass die beiden Reimenenden parallel gegenüberliegende Seiten haben. Es ist egal, ob genau 90° zur Laufrichtung des Riemens geschnitten wird oder in einem anderen Winkel. Empfohlen eird er 90°-Schnitt, weil hierbei die Riemenenden am einfachsten einander angpaßt werden können. Ein seitlicher Versatz der Riemenenden ergibt einen unruhigen Riemenlauf, der oft mit einer niedriger Standzeit verbunden ist. Die Schnittfläche der Riemenenden sollte glatt und absolut sauber sein. Das wird am besten mit einem scharfen Messer, bzw. einer dafür geeigneten Schere erreicht.

Verschweißtemperatur

Als Wärmequelle hat sich am besten der temperaturgeregelte Heizstab Multi TC mit dem teflonbeschichteten Schweißspiegel bewährt.
Um eine gute Verbindung zwischen den Riemenenden zu erhalten, darf die Schweißspeigeltemperatut nur so hoch werden, dass der Kunststoff gut schmilzt, aber durch Übertemperatur noch keine Bläschen im Kunstoff bilden. Die Verschweißtemperatur bei PU-Riemen beträgt ca. 290°C, bei Polyester-Riemen ca. 240°C.
Diesen Temperaturzustand kann man am besten mit einem Riemenreststück während des Aufheitzvorganges des Schweißspiegels ermittelt. Wenn ein Riemenendstück mit der Schnittfläche den Schweißspiegels mit leichten Andruck berührt, sollte sich in ca. 10 Sekunden eine Wülst von 2 bis 3mm bilden. Dann ist die beste Temperatur für ein gutes Verschweißen gegeben. Alternativ dazu kann die ideale Schweißtemperatur auch mit einem Temperaturmeßgerät mit Oberflächenfühler ermittelt werden.


Das verschweißen der Riemenenden

     
Die beiden Riemenenden sollten so voneinander mit einem Abstand von ca. 5mm festgesetzt werden, wie sie später auch verbunden sein sollen. In diesem Spalt wird der, auf feste Schweißtemperatur gebrachte Spiegel geführt und die beiden Riemenenden mit leichten Druck gegen den Spiegel gedrückt. Wenn sich nach ca. 10 Sekunden eine Riemenwulst von 2 bis 3mm gebildet hat, sind die Riemenenden vom Schweißspiegel zu entfernen und schnell aufeinanderzupressen. Die Anpreßphase sollte mindestens 3-5 Minuten (je nach Materialquerschnitt) dauern. Es ist darauf zu achten, daß die Gesamtfläche der Reiemenenden in der Aufheitzphase eien Wulst zeigt. Durch leichte Bewegung des Schweißspiegels ist dieses zu beeinflussen. Ebenfalls sollte der Schweißspeigel nicht unter Druck der beiden Riemenenden heraugsgezogen werden, er würde somit das Schmelzgut mit sich ziehen und eine schlechte Riemenverbindung wäre das Ergebnis.

Das Schweißen der Kunststoffkeilriemen mit Aufprofilierung erfolgt nach dem gleichen Verfahren.



Bemerkung

Der Schweißspiegel soll grundsätzlich nach jedem Schweißvorgang von den noch anhaftenden Kunststoffrückständen gereinigt werden. Dies geschieht am besten mit einem Riemenreststück oder einem Baumwollappen. Auf keine Fall darf ein Messer oder ein harter Gegenstand zum Reinigen verwendet werden.


Nacharbeit

Die Kühlzeit der verschweißten Riemenenden sollte ca. eine halbe Stunde betragen. Nach einer 5 minütigen Abkühlzeit kann die Gesamtkühldauer mittels kaltem Wasser zusätzlich verkürzt werden. Bei Nichteinhalten der Abkühlphase geht diese zu Lasten der Festigkeit.
Der vom Schweißen entstandene Wulst ist mit einem scharfen Messer oder einer Zange zu entfernen. Ein leichtes Nichtfluchten der Riemenenden ist durch Wegschneiden bzw. -schleifen auszugleichen.